Die Ökonomie hinter der Windkraft neu bewerten
Windkraftanlagen emittieren weder Schadstoffe noch Treibhausgase, benötigen keinen Brennstoff, hinterlassen keine gefährlichen Abfälle und sind schon heute wirtschaftlich zu betreiben. Rechnet man die Kosten für Umwelt und Gesellschaft mit ein, verstärkt sich dieser Effekt, denn Onshore-Windenergie kommt so auf 4,1 – 8,5 ct/kWh, während Braunkohle 13,7 – 18,3 ct/kWh vorweist (Link).
Wirtschaftliche Bedenken gegen die Windkraft sind damit überholt. Viel mehr brauchen wir deshalb eine umweltgerechte Bepreisung für fossile Brennstoffe.
Gute Planung und erfolgreicher Betrieb regionaler Windkraftanlagen gewährleisten
Gut geplante Standorte bringen höheren Ertrag bei weniger Anlagen und damit kleineren Eingriffen.
Grundsätzlich sollten immer Bürgerwindräder möglich sein, also Anlagen, die Bürger gemeinschaftlich betreiben und finanzieren. Für diese Betriebsmodelle sind daher unbedingt Ausnahmen von den ab 2017 vorgeschriebenen Ausschreibungen zu schaffen.
Eine Erstellung eines Regionalplanes zur Windkraft ist aufgrund der beschränkten Befugnisse dieses Planes nicht nützlich und lediglich eine Verschwendung von Steuermitteln.
Windkraftanlagen können lokal organisiert betrieben werden und schaffen damit für Beteiligte einen Mehrwert. Maßnahmen zur Förderung regionaler Initiativen werden also dringend benötigt.
Maßnahmen zur Steigerung der Akzeptanz ergreifen
Windkraftanlagen stellen bedeutende Eingriffe in den Naturraum dar. Die Akzeptanz in der Bevölkerung muss daher durch direkte Beteiligung und transparente Information gesteigert werden.
Planung und Betrieb dürfen nur auf objektiven Fakten beruhen, das Landschaftsbild, Tourismus und ähnliches dürfen nicht die Agenda bestimmen.
Den Artenschutz sachlich bewerten und ernstnehmen
Ein Ausspielen von Klima- und Naturschutz auf Basis widersprüchlicher Gutachten ist nicht zielführend. Außerdem darf nicht mehr mit zweierlei Maß gemessen werden, wenn eine Windkraftanlage oder eine Autobahn geplant wird.
Wir sind daher der Meinung, dass weitere Forschung dazu, Windkraftanlagen sicher und nachhaltig in den Naturraum einzupassen unerlässlich ist.
(Hauptautor*innen: Beate Knecht und Niklas Nüssle)